Chorreise nach Thüringen 2014
Die diesjährige Chorreise vom 01.05. bis 04.05.2014 führte die Kantorei wieder einmal in das grüne Herz Deutschlands: ins wunderschöne Thüringen. Wir starteten am 01. Mai pünktlich um 8:10 Uhr vom Wermelskirchener Schwanenplatz Richtung Osten, als Zwischenaufenthalt war Arnstadt geplant. Arnstadt ist die älteste urkundlich erstmals 704 erwähnte Stadt Thüringens.
In Arnstadt hatte Johann Sebastian Bach von 1703 bis 1707 seine erste Anstellung als Organist und wir hatten das große Vergnügen, ein kleines Orgelkonzert in der Johann-Sebastian-Bach-Kirche erleben zu dürfen. Der Organist führte uns zunächst die im Jahre 1703 von Johann Friedrich Wender (Mühlhausen/Thüringen) erbaute WENDER-ORGEL vor, die tatsächlich Ende Juni 1703, auf Anraten der Musikerfamilie Bach, durch den 18-jährigen Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) fachlich geprüft („abgenommen“) wurde.
Danach durften wir den Vergleich mit der modernen Steinmeyer-Orgel (erbaut 1913) anstellen, da die Bachkirche über 2 Orgeln verfügt, die übereinander auf 2 Emporen angeordnet sind. Von schönen Klängen beschwingt machten wir uns auf die Weiterreise zu unserer Unterkunft, dem barocken Wasserschloss Oppurg bei Pößneck (im Saale-Orla-Kreis).
Obwohl uns der Pößnecker Kantor Hartmut Siebmanns bereits im Vorfeld darauf vorbereitet hatte, waren wir dann doch von den ganzen Baustellen in und um Pößneck überrascht und so verspätete sich unsere Ankunft leider um fast eine Stunde.
Dort erwartete uns allerdings eine wunderbare Überraschung: unsere Freunde der Pößnecker Kantorei bereiteten uns einen herzlichen Empfang mit Umarmung und Sekt, so dass wir uns gleich wie zu Hause fühlen durften.
Für den nächsten Tag war eine frühe Abfahrt geplant, da wir den ganzen Tag in Weimar verbringen wollten. Bei bergischem Wetter begrüßte uns das „Weichbild“ (Nebel mit Nieselregen) der Stadt der Dichter und Denker und lud uns zu einer 2-stündigen Stadtführung ein: im Schweinsgalopp ging es an allen Highlights dieser wunderschönen Stadt vorbei (Deutsches Nationaltheater, Bauhaus-Museum, Schiller- und Goethehaus am Frauenplan, Anna-Amalia-Bibliothek, Stadtschloss von Weimar etc.), bis zum Park an der Ilm, um einen schönen Blick auf das romantisch gelegene Gartenhaus zu werfen, das Goethe selbst so beschrieb:
Übermütig sieht´s nicht aus,
Hohes Dach und niedres Haus;
Allen, die daselbst verkehrt,
Ward ein guter Mut beschert.
Schlanker Bäume grüner Flor,
Selbstgepflanzter, wuchs empor.
Geistig ging zugleich alldort
Schaffen, Hegen, Wachsen fort.