Corona-Tagebuch März bis Juni 2020

20.3.2020

Tagebuch: Es haben sich viele Dinge verändert. Seit Mitte des Monats März 2020 hält das neuartige Coronavirus für jeden spürbar in das Leben Einzug und verändert drastisch unseren Alltag. Das Virus verändert auch meinen Beruf, der mit vielen Menschen zu tun hat: Alle Chorgruppen sind ausgesetzt. Nun heißt es: Neue musikalische Wege finden und nutzen, bis eines Tages wieder eine Art Normalität eintritt.

Christian Friedrich Ruppe (1753 bis 1826), Rondo in B-dur, Ausschnitt

Positiv: Bourdon 8′ + Flöte 2′; Hauptwerk: Prinzipal 8’+ Octave 4’+ Horn 8′

 

Louis-James-Alfred Lefébure-Wély (1817 bis 1869), Verset in A-dur

Registrierung: Begleitung (Man.I): Flöte 8′; II: Krummhorn 8’+ Gedackt 8′; III: Flöte 4′; IV: Aeoline 8’+ Vox celeste 8′, Pedal: Gedackt 8′

Habe Komponenten und Kabel gesucht. Soundprogramme aus dem Internet geladen und stundenlange Versuche mit Einstellungen, Treibern etc. Die E-Orgel kommt zurück ans Stromnetz. Erste Versuche mit Tonaufnahmen auf verschiedenen Gerätschaften. Wieviele Sekunden Nachhall dürfen simuliert werden, damit die Aufnahme einigermaßen glaubwürdig klingt? Das eine Mikrofon rauscht, das andere weniger. Dafür ist dort der Ausgangspegel zu niedrig…

Die Werkauswahl wird zunächst vor allem kürzere Stücke verschiedenen Charakters beinhalten, damit möglichst schnell ein auch für den „elektronischen“ Gottesdienst nutzbares Repertoire zusammenkommt. Eine Minute Musik benötigt mindestens eine Aufnahmezeit von einer Stunde, bis alles im „Kasten“ ist. Viele Dinge sind zu beachten, die die analoge Praxis so nicht kennt.

Joseph Bonnet (1884 bis 1944), Lamento in g-moll

Registrierung: Hauptwerk: Flöte 8′, Gambe 8′; Positiv: Prestant 8′, Schwellwerk: Viola di Gamba 8′; Solo: Aeoline 8′, Vox céleste; Pedal: Contrabass 16′

Gabriel Fauré  (1845 bis 1924), Après un Rêve

Solo: Klarinette 8′, Hauptmanual: Prinzipal 8’+ Gamba‘, Schwellwerk: Salicional+ Vox céleste 8′

Da in uns Musikern immer auch ein Lehrer steckt, der etwas vermitteln möchte, gebe ich die Registrierungen, also die Auswahl der Klangfarben, mit an. Hören Sie einmal genau hin, welches Register zu welchem Klang passen könnte. Bei den gespielten Sücken arbeite ich häufig mit vier unterschiedlichen Klangebenen, die auf vier Tastaturen registriert und gespielt werden. Das ist sehr praktisch und erspart einen Registranten, den ich sowieso nicht hätte. Ein „Blätterant“ wäre jedoch manchmal sehr hilfreich…

21. März.2020

Langer Tag mit Rheinberger, Bach Triosonate und Gigout Toccata. Die beiden letzten Stücke werden noch viel Zeit benötigen, bis Körper und Geist wieder alles unter Kontrolle haben.

22. und 23. März.2020

Viele Stunden mit nicht funktionierender Software verbracht. Rauschen, Knacken, Pegel hoch, Pegel runter… Datenkompression etc. alles Fremdworte für einen Musiker. Pedaltastenklemmer: Rahmen aus Presspappe. Argh!!! Selbst diese wirklich teure E-Orgel ist offenbar nur ein billig produzierter Mist…

Christian Heinrich Rinck (1770 bis 1846)

 

Kleinen Rinck eingespielt und mich dabei weiter mit der Aufnahmetechnik beschäftigt. Warum schneidet der Apparat nur immer die Höhen ab? Orgelbank getauscht. Höhe passt nicht. Weiter Trio geübt, barfuß und mit Schuhen. Ist jeweils eine ganz andere Haptik, ich entscheide mich für die Schuhe. Nun wieder fühle ich jeden Bauchmuskel zittern. Keine Kondition, Pause.

24. März.2020

Der Tag beginnt mit Bach. Habe ersten Satz der Triosonate in auf gottesdienstliche Länge gekürzter Fassung aufgenommen. Ohne Blätteranten ginge länger auch nicht.

Johann Sebastian Bach (1685-1750), Triosonate C-Dur, Allegro (gekürzt)

 

 

Bach hat seine sechs Triosonaten als Übewerke für den ältesten Sohn Wilhelm Friedemann komponiert, der sich womöglich bereits als Jüngling für einen großen Musiker hielt. Fröhlich und beschwingt für jeden Hörer klingend, sagt die Musik mit jedem Takt, wie es tatsächlich mit dir als Musiker bestellt ist: Übe, mein Sohn, damit auch du ein Meister werden wirst! Nicht nur Friedemann wird voller Verzweiflung auf seinen Vater geschimpft haben. Wer konnte sich nur sowas ausdenken?

Es folgt die Überlegung, mit welchen Werk es weitergeht. So viel Zeit ist bis Ostern ja nicht mehr. Ein barockes Plenumstück stelle ich mir vor, prächtig und festlich, aber nicht unbeschwert oder banal soll es klingen, nicht zu lang, nicht zu kurz. Grübel?

26.03.2020

Bach G-Dur, BWV 541 habe ich mir nun ausgesucht. Manche Leute, die kein Musikinstrument spielen, denken Musizieren sei wie Lesen, man nimmt einen Text und liest (spielt) ihn einfach herunter. Dat mööt doch jonn, dää hätt studiert, meinen sie. Wäre Musik schwierig und mit Mühen verbunden, so hieße es sicher auch besser „Arbeiten“ und nicht „Spielen“?

Üben geht jedoch so: Man wählt ein Musikstück aus und entscheidet, ob man es denn bis zur Aufführung hinbekommen wird. Jede einzelne Note wird zuallererst mit sogenannten Fingersätzen versehen. Das muss man selbst, oft mühevoll, austüfteln. Jedem Ton, jeder Griffkombination wird ein fester Finger oder eine Fingerkombination zugewiesen. Danach werden alle Bewegungsabläufe einstudiert, meist in kleinen Häppchen. So wie Sie ein schweres Wort üben müssten: Sagen Sie mal „Desoxyribonukleinsäure“. Hat nicht geklappt? Nochmal! Immer noch nicht? Davon ein ganzer Text? O je? Jetzt ist Musik auch noch mehrstimmig, also 2, 3, 4 Melodien gleichzeitig.

Das Üben ist ein langwieriger Vorgang, der Tage und Wochen dauert und je nach dem, aus verschiedensten Gründen, auch gar nicht gelingt. Dann muss man ein einfacheres Stück auswählen und es später nochmal versuchen.

Pfarrer Jetter hat einen schönen, tröstlichen Text geschickt. Heute Nachmittag will ich mich auch in die Natur begeben.

Keine Aufnahmen heute, die ich einstellen kann, nur Üben.

Eine neue Gottesdienstform

Ein erste Version eines für uns neuen, digital verbreiteten Gottesdienstes entstand am 21.03.2020 in unserer Stadtkirche. Eine wirklich tolle Leistung des Teams! Es hat mich erfreut, dass im ersten Online-Gottesdienst in unserer Stadtkirchengeschichte sogar eine schöne Orgel erklang. Es war wohl den Umständen eines kurzen Produktionsvorlaufes und den natürlich begrenzten Möglichkeiten der Tonaufnahmetechnik geschuldet, daher wurden kommerziell vorproduzierte Musikaufnahmen verwendet.

Auch der digitale Gottesdienst benötigt eine musikalische Gestaltung. Daher fasste ich den Gedanken, selbst frisch eingespielte Aufnahmen anzubieten. Quasi per Homeoffice.

Anstelle einer „echten“ Pfeifenorgel steht zuhause natürlich nur eine Orgelsimulationseinrichtung zur Verfügung, die zeitgleich mit der Stilllegung der Kirchenorgel überflüssig geworden war. Vielleicht bekommt die E-Orgel demnächst eine gute, neue Aufgabe.

Diese Seite wird nach und nach mit immer mehr eingespielten Orgelstücken versehen, die Sie jederzeit anhören können. Vielleicht kann Ihnen die Musik in dieser schweren Krisenzeit etwas Trost und Ablenkung spenden und die Zuversicht vermitteln, dass wir nach überstandener Coronakrise wieder in unsere Kirche zurückkehren und eines Tages auch wieder mit unserer Orgel Gottesdienste feiern dürfen.

27.03.20

Ziemlich viel Zeit mit gemeindlichen Verwaltungsdingen verbracht. Weiter Bach geübt.

Heute kam die Idee, auch eine andere Facette der Orgel auszuprobieren. Kaum jemand erinnert sich, dass mit einer Orgel sehr gut Stummfilme begleiten ließen und lassen. So hatte in den 1920-er Jahren fast jedes Filmtheater auch eine eingebaute Orgel. Diese Instrumente sind heute fast vergessen. In Deutschland hat sich eine Hand voll erhalten, die nächsten Instrumente finden wir in Düsseldorf und Dortmund. Im Ausland gab und gibt es zahlreiche Instrumente. Führend waren Firmen wie Michael Welte/Schwarzwald, Wurlitzer/USA und Compton/London.

28. + 29.03.2020

Samstag neugeistliches Lied und am Sonntag einen Choral eingespielt. Das Wochenende ist eine gute Zeit, um sich mit dem Choralspiel auf der Orgel zu beschäftigen. EG 91 ist mein erster Choral auf einer Orgel seit sehr langer Zeit.

Jetzt beschreibe ich das „liturgische Orgelspiel“. Das Choralspiel funktioniert nämlich auf der Orgel völlig anders, als z.B. auf dem Klavier. Wo auf letzterem die linke Hand den Bass zu spielen hat, übernehmen bei der Orgel die Füße diese Aufgabe. Die rechte Hand schlunzt auf dem Klavier irgendwie die restlichen Stimmen dazu, so wie man es gerade packen kann, an ein sauberes Legato ist kaum zu denken. Das Nachhallpedal muss es richten.

Nun ist die Orgel dran. 2,5 Jahre mit ewigem Klaviergeklimper rächen sich nun bitter: Zunächst geht nichts mehr in der Koordination. Probleme macht die linke Hand, die nun nicht mehr den Bass, sondern die Tenor- und Altstimme zu spielen hat. Tenor und Alt? Richtig, der Begleitsatz auf der Orgel entspricht exakt einem vierstimmigen Chorsatz.

Auf der Orgel hat man, sofern das Instrument mehrere Manuale besitzt, die Möglichkeit, die Melodiestimme (cantus firmus) gesondert herauszuheben. Das Melodiemanual bekommt eine hellere Soloregistrierung, die sich von den dunkler gehaltenen Begleitstimmen absetzt. Meine Orgel besitzt vier Manuale: So spiele ich jede der drei Choralstrophen jeweils auf einem anderen Manual mit einer anderen Klangfarbe. Unsere Kirchenorgel soll aus diesem Grund auch diese Anzahl von Tastaturen bekommen, wegen der Abwechslung und der Farbigkeit.

Mit den Füßen spielt man die Bassstimme, ebenfalls auf einer eigenen Tastatur, dem Pedal. Zusätzlich zur Tonlage der Begleitstimmen klingt meistens eine weitere Pfeifenreihe mit. Wir benutzen dazu besonders tief klingende Pfeifen und nennen das die 16 Fuß-Lage. 16 Fuß, weil die tiefste Pfeife eben 16 Fuß lang sein muss, um einen solchen Ton produzieren zu können. Das sind etwa fünf Meter. Dieser tiefe Klang rundet die ganze Klanglichkeit nach unten hin ab. Die Klangfarbe „Kontrabass“ kennen Sie nicht aus Wermelskirchen, keine der Kirchenorgeln besitzt ihn, bis auf das Elektronium in Tente. Unsere angekaufte englische Orgel hat ihn natürlich und er liegt im Keller. Hier heißt das Register wohllautend: „Double Open Diapason 16′ “ und klingt weicher, als ein Kontrabass. Ob der Double Open jedoch auch eingebaut werden wird?

Den Begleitsatz zu EG 91 habe ich heute selbstgemacht. Ziel war es, passend zum Vorspiel, eine Art „Walking Bass“ zu unterlegen und auf jeder Viertelnote eine andere Harmonie zu bringen. Der Bass soll allegorisch an die Schritte Jesu auf dem Weg nach Jerusalem erinnern. Schließlich erklingt dieser Choral am kommenden Palmsonntag.

EG 91, Herzliebster Jesu, was hast Du verbrochen, Vorspiel und drei Verse

 

 

Lied Da wohnt ein Sehnen tief in uns (ZHuE, 209)

 

 

Beide Lieder habe ich auf vier Manualen gespielt und konnte so die Klangfarben ohne Unterbrechung wechseln.

 

Und zum Tagesschluss etwas Unsinn, den ich aber für meine Seele ebenfalls benötige:

In the Mood

 

Harlem Nocturne

 

 

Moon Glow

 

 

 

31.3.2020

Gestern mal frei gemacht. So ganz stimmt das nicht. Bei meinen „Unsinnstücken“ war noch „Satin Doll“ dabei. Die Übezeit dafür war aber noch lange nicht hinreichend. Ich liefer es aber nach, wenn ich es dann kann.

Heute geht es weiter mit der Vorbereitung zweier Gottesdienste. Dafür sind noch Stücke zu üben und einzuspielen. Ach ja, der Bach für Ostern muss auch noch weiter. Es schrieben mir in den letzten Tagen einige liebe Menschen. Denen will ich heute antworten.

1.4.2020

Sätze und Vorspiele für diverse Lieder gemacht. Gebraucht werden sie Palmsonntag und Karfreitag. Das Einspielen am Tag ist schwierig, da ständig ein LKW oder ein Motorrad durch die Aufnahme jagt. Ach ja, das Telefon und „das“ Katz brachten sich bereits ebenfalls lautstark ein. Es fehlt so sehr die Routine im Orgelspiel. Alle gottesdienstlichen Bemühungen sind unter „intern“ zusammengefasst und eingestellt, wie immer mit Passwort. Wer kann es erraten? (Tipp: Passwortkonzept wie immer…)

Zur guten Nacht zwei Stücke von Johannes Michel:

 

 

2.4.2020

Der Hauptteil des Vormittags war für mein Bach Präludium reserviert. Man kann nun sogar schon erste Abschnitte wiedererkennen. 🙂

Ein regelmäßiges Orgelüben macht einfach sehr viel Sinn für einen Kirchenmusiker. Vielen sind die Zusammenhänge mit anderen Arbeitsbereichen, wie z.B. der Chorarbeit, gar nicht bewusst.

Mit fällt in der Isolation erst richtig auf, wie sehr das gottesdienstliche Orgelspielen für mich zum verlorenen Schatz geworden ist, der vergraben und nicht mehr abgerufen wurde. Dabei ist gerade das intensive und regelmäßige Beschäftigen mit liturgischer und komplizierter solistischer Orgelmusik der Ort, an dem ein Kantor sein musikalisches Denken und Fühlen schult und fit hält. Das befähigt ihn überhaupt erst, dass Gelernte dann wieder auf die verschiedenen Chöre zu übertragen. Genau dieses Orgelspiel fehlt mir seit Jahren und Vielen in der Gemeinde natürlich auch.

Das Klavier ersetzt das Orgelspiel für einen Kirchenmusiker leider in keiner Weise. Zu unterschiedlich sind die Instrumente, zu unterschiedlich wird das Gehirn gefordert.

3.4.2020

Heute lange dienstlich telefoniert. Dies und jenes. Habe versucht, das Vorspiel für ein Karfreitagslied einzuspielen… nix klappt. Morgen nochmal. 🙂

Beglückend war ein wiedergerfundener Haufen mit Noten. Darunter hat mich ein Popstück für Kirchenorgel begeistert. Sehr rhythmisch, sehr synkopisch. Nicht, dass die damit verbundenen Schwierigkeiten beim Üben einem Zuhörer auffallen würden. Das Stück ist einfach nur so, dass man gerne schnipsen möchte und lächelt. Für den Spieler macht es das nicht leichter. Geschickt komponiert, danke Herr Schütz. Ich knack das Stück, so ist mein Plan.

Da fiel mir ein, dass im Schlafzimmer noch so ’ne olle Hammond Orgel steht. Bislang habe ich ja ausschließlich auf meinem Kirchenorgelsimulator gespielt. Die Hammond hingegen ist echt. Nicht nur das. Sie ist eine Hammond Typ „A“. Sie ist eine der ersten überhaupt produzierten Instrumente dieser Firma aus dem Jahr 1935, „Hammond Clock Company“ steht auf dem Typenschild. Das weiß wohl niemand mehr: Hammond war zunächst Uhrenhersteller und suchte neue Wege für seine Firma, nachdem jeder Bahnhof seine netzsynchrone Uhr hatte. Patentiert wurde die Orgel 1934. Sie war damit die allererste elektronische Heim- und Kirchenorgel in Serienherstellung. Die Tonerzeugung erfolgt mit Hilfe einer neuartigen elektromechanischen, induktiven Technik.

Tatsächlich wollte Laurence Hammond einen Ersatz für das ansonsten gebräuchliche Harmonium in ländlichen Kirchengemeinden schaffen. Schnell wurde die Orgel aber zum beliebten Combo- und Jazzinstrument, was Hammond gar nicht behagte. Kein Edgar Wallace Film ohne Hammond und keine Band in den 1960-ern und 70-ern. Sie ist das Klangideal vieler Gruppen bis heute geblieben! Die Band, die es sich leisten kann, spielt deshalb noch heute auf einer „echten“ Hammond und nicht auf einem elektronischen Klon. Ein Grund für die Erfindung der Klone ist, dass die alte Hammond groß, teuer und schwer ist (200 kg) und sie ist im rauen Bühnenalltag natürlich auch wartungsintensiv. Dafür ist sie bei live Musik (mit den originalen Lautsprecherkabinetten) authentisch im Klang. Sie ist eben einfach ECHT. Über das Thema „klangliche Wahrhaftigkeit“ werde ich mich vielleicht noch mal später auslassen.

Meine olle Hammond zischt und pufft, sie ist 85 Jahre alt, noch völlig ok. Eine Kirchenorgel würde in diesem Alter längst als „historisch“ gelten. Michael Schütz auf ihr zu dudeln, macht voll Laune! Passt super, die Hammond ist sehr perkussiv und rockt, geil…

Nun der Bogen zu unserer seit 2,5-Jahren-außer-Betrieb-seienden-Kirchenorgel: Natürlich habe ich mir seinerzeit gründliche Gedanken über der Auslegung des künftigen Instrumentes gemacht. Eingeflossen sind diese Überlegungen teils auch in ein Orgelbauangebot im Jahr 2018. Hierbei ging es wesentlich um die Frage, ob und wie man das Instrument neben Barock und Romantik auch für andere, z.B. populare Musikstile nutzbar machen kann und könnte, so auch für die Kino- und Jazzorgelmusik. Verstanden hat das in den Gremien wohl niemand. Eine moderne zukunftsoffene Orgel, wer braucht sowas? Dass es einen Bedarf für moderne Musik gibt, verstehen manche zwar, die populare Musik betreiben. Die Fantasie reicht aber leider bei manchen wohl nur bis zur Gitarre, die ihrerseits jedoch genauso lange bekannt ist, wie eine Orgel. Ach, was sage ich: gitarrenartige Instrumente sind tatsächlich viel „unmoderner“ als ne Orgel, man kennt sie schließlich seit ca. 5000 Jahren.

Bei den Kindern kommt populare Orgelmusik gut an. Das weiß ich aus der Zeit, als ich noch Organist in Wermelskirchen war. Kinder als aktuelle und zukünftige Zielgruppe für Kirchenmusik wahrzunehmen wäre wichtig. Ihre bloße Versorgung nur mit „Ballermanmusik“ würde da viel zu kurz greifen. Das sagt mir die Praxis.

Im Moment spüre ich den reichen Bedarf an fröhlicher Musik auch an zahlreichen positiven Zuschriften: Wusste gar nicht, dass man sowas auf ’ner Orgel kann. Kannsse ma noch so ’nen Schlager alswie neulisch spille? Gerne, soweit die Zeit es erlaubt.

 

Eine für populare Musik nutzbare Klanglichkeit ist bei der Orgel durch moderne Steuertechnik weitaus leichter umzusetzen, als mancher denkt. Das passende, controllerbasierte Steuerungssystem ist in Wermelskirchen bereits beschlossene Sache, um die Orgel zukunftsfähig zu machen, sagte man richtig. Das ist super.

Aber man benötigt auch auf der „Hardware“-Seite einige definierte Ausstattungsmerkmale, um die Möglichkeiten dieser Technik überhaupt ausnutzen zu können. So macht eine Einzeltonsteuerung manche Pfeifenreihen mit bestimmter Klangfarbe (ein „Rank“) erst universal nutzbar. Z.B. eine obertonlose Flöte, die in allen Obertonlagen aktivierbar ist (Tibia). Wie auch bei der Hammondorgel, werden Klangfarben durch die Addition einzelner Obertonreihen gebildet. Das ist sehr spannend und klingt obercool. Dazu gehört ein zusätzlich zum normalen schaltbares, fettes Vibrato, das so typisch für die Kino- und die Hammondorgel ist.

Weiter haben wir uns Gedanken gemacht, die im klassischen Orgelbau in dieser Weise meines Wissens bisher noch nirgends umgesetzt wurden: einen Pizzicatobass, der den Bass gezupft erscheinen lässt und ein Percussionseffekt, der einzelne hohe Register nur kurz antippt. Einen solchen Effekt hatte auch Hammond seit etwa den späten 1950er Jahren verbaut. Wie gesagt sind das alles beinahe kostenlose Abfallprodukte einer modernen Steuertechnik, wenn man nur vorher auch die richtigen Windladen und Pfeifen installiert hat und diese einzeln ansteuern kann. Schade, dass manche Entscheider solchen Ausführungen in den letzten Jahren noch nicht einmal zuhören wollten.

Bis zum späten Abend Bach geübt, bis der Rücken krachte. Feierabend.

4.4.2020

Heute ein Choralvorspiel und zwei Lieder für Karfreitag eingespielt. 5,5 Stunden für drei Stücklein. Der WDR sagte mir mal, sie bräuchten einen ganzen Tag für einen Dreiminutenbeitrag. So ist das halt.

Hier kommt ein kleiner, vorösterlichter Ostergruß von Steffi, Jutta und mir (mit 2 Meter Corona-Abstand aufgezeichnet). Wer ist was? 😉

 

21:36 Uhr. Die Arbeiten für Karfreitag sind abgeschlossen. Der Palmsonntag steht bereits online.  Uffz und hurra!

 

7.4.2020

Zwei Lieder eingespielt. Erste Sitzung online gehabt. Thema: Baldiger Fortgang der Orgelprojektrealisierungsvorbereitungen.

Habe Klopapier bekommen, das war der Höhepunkt des Tages.

8.4.2020

Für meinen Bach brechen die letzten Übestunden an. Werde ich ihn bis morgen schaffen? Voller Glück entdecke ich in dem Stück jeden Tag ständig neue Noten, die das gesamte Werk noch schöner machen…

Gleicher Tag 16:38 Uhr: Der Bach ist unter Druck im Kasten. Die Tonmeisterin drängelte, Donnerstag hieß es anfangs, nicht Mittwoch…

Ein gutes Stück Arbeit in dieser kurzen Zeit. Jetzt darf sich das Stück im Kopf setzen und zurechtruckeln, bis es mir wieder vornehme, z.B. dann, wenn die dazugehörige Fuge folgt. Die Fuge ist auch spannend: Sie basiert auf dem Thema der Kantate „Ich hatte viel Bekümmernis“, allerdings nicht in moll, sondern in Dur. Vielleicht folgt heute Abend noch die Liturgie für Ostermontag.

Dann hat es womöglich für ein paar Tage fertig. Brauche dringend eine Erholungspause. Hatte am Anfang der Epidemie gedacht, ich hätte weniger Arbeit, als sonst. Das stimmte aber nicht.

10.4.2020 Karfreitag

Heute ist der stillste Tag im Jahr, Karfreitag. Es ist 9:25 Uhr. Eigentlich wäre ich jetzt mit meinem Chor Jubilate Deo in der Stadtkirche. Wir hätten die Ansingprobe vor dem Gottesdienst.

Es ist dieses Jahr anders. Der Online Gottesdienst zum Karfreitag, an dem einige Bläser und ich musikalisch mitwirken, steht längst im Netz. Mein Lieblingsstück mit dem Blick auf das Kreuz, das Lamento von Joseph Bonnet, ist enthalten, wenn auch auf die halbe Länge gekürzt und etwas gerafft, um in der Zeitvorgabe zu bleiben.

Der nächste Gottesdienst, an dem ich mitwirken darf, ist der Ostermontag. Der ist natürlich auch schon fertig produziert. Da singt dann unser Kammerchor den Eingang, Frau Pfarrerin Hedke predigt…

Nach der Ableistung des ersten größeren Bachs, BWV 541, nach endloser Zeit nun wieder auf einer Orgel, braut sich nun in meinem Kopf ein neues Bild zusammen: „Bach, Zweiter Band“. Das sagt Ihnen höchstwahrscheinlich nichts. Aber in diesem Band sind die großen Orgelwerke des Komponisten versammelt. So stand / steht in der Prüfungsordnung für angehende A-Kirchenmusiker. Spiele ein Werk aus dem zweiten Band, Peters-Verlag.

Da ist es, das „große C-Dur Präludium“ im 9/8-Takt. Das soll mein Herzblatt für die nächsten Wochen werden.

11.4.2020 Karsamstag

Heute neben Garten und einem kleinen Ausflug weiter den neuen Bach geübt. Wo sich bei dem letzten Bächlein schließlich die Dinge nach und nach fügten, ist jetzt wieder der Anfang von Haydns Schöpfung: „… und die Erde war ohne Form und leer…“

Es macht stolz, nun an diesem Meisterwerk arbeiten und lernen zu dürfen. Bach zu üben, ist zunächst immer wie eine Dachbodenentrümpelung. Erst wenn aller Müll beseite geräumt ist, kann geplant und neu eingerichtet werden. Bach pustet einem so richtig die Dummheit aus dem Hirn, aber nur, wenn man sich gehörig darauf einlässt. Das fordert er allerdings stets auch ein. Er entlarvt viele andere Musik als fröhlichen Lärm um nichts.

Es ist so schön, wenn nach der anfänglichen Phase des Tönebuchstabierens dann wieder die ersten Zusammenhänge erkennbar werden und sich nach und nach alle Klippen und Knoten lösen. Die Finger und Füße packen wieder in die Musik hinein, sie kneten auf der Orgel und gestalten. Doch halt, erst wieder Fingersätze und Phrasierungen auftüfteln, dann motorisch Stückchen für Stückchen einstudieren usw. Das 9/8 Präludium ist deutlich länger als das vorherige in G-Dur. Eine neue Herausforderung. Morgen ist Ostern, da gehe ich erstmal in die online Kirche. Bin schon gespannt.

12.4.2020 Ostern

Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Mit diesen Worten grüße ich Sie und Euch zum Osterfest 2020, das wir alle anders begehen, als wir es immer gemacht haben und gewohnt sind. Ich z.B. feiere mein Osterfest seit meinem 15. Lebensjahr in der Kirche und spiele seitdem irgendwo die Orgel. Auch wenn man die Klavier-statt-Orgel-Klimperzeit in Wermelskirchen abzieht, waren das über 40 mal Ostern, die eigentlich immer gleich strukturiert waren. Eine stabile Größe. Urlaub über Ostern? Nicht als Organist und Kantor.

Heute sitze ich still zuhause, übe und schreibe ein wenig. Der Tag ist noch jung, die letzte Nacht war lang. Habe bis 2 Uhr den neuen Bach beackert. Kein Stück, um mal schnell Eindruck zu schinden. Überall sitzt der alte Bach und sagt grinsend: Übe Andreas, übe! Jeder Finger muss sitzen und will es auch. Das Stück füllt mit jedem Takt mein Herz mit Freude, eine festliche und frohe Ouvertüre mit „ramm pam pam, ramm pam pam, ramm pam pam…“ Drei mal drei kleine Menuettachtel machen den Takt, einen 9/8 eben. Aber schon im neunten Takt mischt sich ein verdunkelndes a-moll unter, die Musik verdichtet sich immer mehr. Man findet kaum genug Finger, um die vielen Noten gleichzeitig und nacheinander zu spielen. Es wird dramatisch in geradezu herzzerreißenden verminderten Septakkordstrukturen. Dann fließt es wieder streckenweise, scheinbar erlöst in Sequenzen, nur um sich später erneut zu verdichten. Nach großen Fragezeichen, dargestellt in Pfundsnoten als Sekundakkorden, endet der Schluss wie es am Anfang begann, erlöst und freundlich im C-Dur unisono. Wie ein Vivaldi. Muss dringend mehr über das Stück erfahren. Über Bach, was er dachte, als er es komponierte. Hier finde ich etwas und werde es lesen:

https://www.bachs-orgelwerke.de/index.php/werkverzeichnis/38-bwv547

Haha! Hatte nichts beim Rezensenten abgeschrieben und den Artikel erst nachträglich gelesen.

Eines habe ich auch schon jetzt erkannt: Wo ich mich noch schwitzend einem kleinen, irdischen 3/8 Takt abmühe und mich über jedes Schrittchen Erfolg freue, da kommt schließlich erst das übergeordnete große, trinitarische Dreiviertel (mit Punkt natürlich) noch dazu, wenn das Stück verstanden ist.

Sehr vermisse ich meine Menschen, denen ich sonst begegne. Hauptsächlich in den Chören, dazu Freunde von sonstwo, Gemeindeglieder, Kolleg*innen usw. Auch die Kritiker sind still um mich. Selbst sie vermisse ich ein ganz klein wenig. Sie werden durch Covid-19 sicher alle die gleichen Sorgen und Nöte haben, die auch mich bewegen. Vielleicht gibt es für sie ganz andere Gründe, die sie über die Jahre verhärtete? Wer kann das wissen. Glück spricht jedenfalls nicht aus einer Seele, die alles, das nicht das eigene ist, madig macht und bekämpft. Doch eine Krise eint Menschen in ungewöhnlicher Weise, durch die Umstände, die für alle gleich sind.

Nun gehe ich aber in die digitale Kirche (mit Kaffeetasse in der Hand). Heute nach Hünger. Mit Ton aber ohne Bild. Es spricht Almuth Conrad, welcher Kollege die Orgel spielt, weiß ich leider nicht:

ekwk.de

16.4.2020

Es kam ganz anders. Bach 9/8 sollte es ja eigentlich sein für diese Woche. Die Wahrheit: Kein Ton davon.

Der Pfarrer hat mich kurzum doch zum Einspielen des nächsten Gottesdienstes gebeten. Rolle rückwärts, jede Menge Gemeindelieder und Vorspiele sind nun einzusingen und einzuspielen. 9/8 in den paar Tagen bis Freitag zur Abgabe? Niemals zu schaffen! Alternativen? Vivaldi Concerto? Ruder herum. Vivaldi! Dich habe ich früher immer sehr geliebt. Am 19.4.2020 du, Antonio.

Antonio Vivaldi, Concerto a-moll 1. Satz, Allegro

Das Vorspiel ist im Sack. Was aber wird bis morgen das gottesdienstliche Nachspiel werden? Pruuust!!!??? (Es ist komisch sich selbst im Hintergrund orgeln zu hören, während man so dahintippt.)

Als ich – dereinst – ein Spätteenager war, wollte ich unbedingt dieses Vivaldi a-moll Concerto können, das ich auf einer Schallplatte gehört hatte. J.S. Bach hatte es für Orgel-Solo arrangiert. Ich übte damals, wie wild. Jetzt bin ich alt geworden und dieses Stück macht mir wieder Freude.

Bach 8/9, nein 9/8, ich komme wieder zurück zu dir!! Spätestens morgen, wenn der Gottesdienst fertig eingespielt ist.

17.4.2020

Wieder viel geübt, Schmerzen in den Armen. Heute morgen Gigout Toccata für den Gottesdienst eingespielt. Ich hatte nur einen Versuch frei…

Jetzt geht es wieder zurück zum 8/9-Bach. Bin gespannt, was die neue Woche so bringt.

19.4.2020

Die Schmerzen in den Unterarmen sind noch da, vielleicht doch eine leichte Sehnenscheidenentzündung? Der Gigout war für mich sicher noch zu früh. Orgelspielen ist eben eine Sportart, für die man eine beständig auf das Ziel hin trainieren und seine Muskulatur aufbauen muss. Einer sagte mal, Herr Pumpa, Orgelspielen ist wie Fahrradfahren, wenn man es einmal gelernt hat. Sie brauchen doch nicht mehr zu üben… Ach, wie viel Meinung und wie wenig Ahnung. Wenn man lange nicht mehr Rad gefahren ist, kommt man eben auch keinen Berg mehr hoch, höchstens elektrisch.   🙂

Jetzt will ich es aber doch wissen. Jede Taste wird mit 150 g gedrückt, bis sie nachgibt. Habe ich gerade gemessen. Überschlagsweise gezählt, hat der Gigout etwa 1440 Töne. Zählen sie beim Hören nach! 1440 mal 150 g macht 260 kg. Wer hätte das gedacht? Einmal die 3 1/2 Minuten durchgefingert und man hat das Äquivalent zu einem schweren Motorrad mit den Fingerchen hochgehoben. Hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Nun wissen Sie auch, warum ich beim Einspielen nur einen Versuch hatte…

Wenn ich also 2 Stunden am Stück übe, was nicht ungewöhnlich ist…, Moment… 120 Minuten geteilt durch 3 …  dann habe ich es vierzig mal gespielt. Stimmt das? Ja, denn auch wenn man Stellen übt, bleibt die Zahl der Tonanschläge gleich. Die 16-tel laufen ja permanent durch. Ach du Schreck: 8.640 kg. Das ist das Gewicht eines LKW. Stellen Sie sich vor, der LKW schüttet Ihnen diese 8.640 kg in Form von Kies in die Einfahrt. Sie haben 2 Stunden Zeit, alles mit der Schippe zu verteilen…

Jetzt wird auch klar, warum dieses ganze schnelle Zeug erst komponiert wurde, als man pneumatische oder elektrische Tastensteuerungen erfunden hatte. Meine Orgel in Halver hatte z.B. vor ihrer Renovierung Tastengewichte von knapp 600 g. Das war vielleicht schlimm. Eine elektrisch gesteuerte Orgel hat ca. 100 g. Mein uraltes Tafelklavier hat ca 40 g. Das waren noch Zeiten um 1810.

Darum also haben Konzertorganisten wohl auch Unterarme wie Popeye? Die Fingerlein bekommen heute eine Pause. Punkt. 2,5 Jahre nicht und dann wieder die dickeren Dinger spielen, geht eben doch nicht gut.

Eugène Gigout (1844-1925), Toccata, h-moll

 

 

23.4.2020

Die Woche war geprägt von den Vorbereitungen für den nächsten Gottesdienst. Dieses Mal nehme ich zwei Popularstücke, die mir beim Üben großen Spaß machten. Beide sind übrigens nicht für eine Heimorgel, sondern für die Kirchenorgel komponiert worden.

Michael Schütz, „Barrelhousin‘ “ (gekürzt)

 

Für den anstehenden Gottesdienst habe ich weiterhin auch ein Choralvorspiel zum Lied EG 502 angefertigt, „Nun preiset alle“. Plan war zunächst, es durchgehend nach altem Muster (Zachau und Walther etc.) zu machen, erst einige Vorimitationen, dann z.B den Cantus firmus im Bass. Das war mir aber zu langweilig. So habe ich das Motiv „Nun preiset alle“ zigfach eingebaut und überlagert. Das ganze sollte dann auch nicht frühbarock klingen, sondern so, wie man es vielleicht 1920 in England gemacht hätte, spätromantisch eben.

Nun die Frage: Wie oft kommt das Motiv „Nun preiset alle“ in dem Stücklein vor?

Choralvorspiel, „Nun preiset alle“, A. Pumpa 2020

 

27.4.2020

Ab heute gilt die Maskenpflicht. Da hilft das Rundrum-Paket vom Discounter mit Aluhut. Man kann ja nie wissen.

 

 

 

 

 

1.5.2020, Tag der Arbeit

Heute ist ein durch und durch unkirchlicher Feiertag. Der Tag der Arbeit. Er hat nichts mit Arbeitgebern zu tun, eher mit den Gewerkschaften und der Solidarität der Arbeitnehmer. Vielleicht mag er auch der Reflektion des eigenen Schaffens dienen.

Wie dem auch sei, der 1.5.2020 galt meiner „Samantha“. Samantha ist meine kleine alte Orgel. Sie bekam ihren Namen durch ihre Verkäuferin, Samantha. In England bekommen viele Dinge des täglichen Gebrauches einen Namen, bei uns ist das nicht so üblich. Nun hatte ich auch einmal Lust, ein Ding zu benamen.

Samantha erblickte das Licht der Welt ungefähr um 1850 in der Stadt Plymouth in Devon/England. Genaues weiß man nicht über sie. Vermutlich wurde sie als Hausorgel gebaut, kam später in eine reformierte Schule und 1939 in eine Methodistenkapelle am Rand der Berge des Dartmoor Nationalparkes.

Sie stammt aus meiner Lieblingszeit des Orgelbaus, genau zwischen der Klassik und der Hochromanik. Orgeln aus dieser Zeit klingen frisch und griffig, besitzen aber schon alle Neuerungen der Romantik. Hochkompakt ist sie konstruiert, 13 Register, davon allein drei Zungenreihen. Das Gehäuse ist aus Mahagoni und in einem edlem aber schlichten, klassizistischem Stil gehalten. Zuhause sind noch fünf Zentimeter bis zur Decke, ich musste nichts umkonstruieren. Große Freude! Hier gehört sie einfach hin.

„Sam“, wir duzen uns, sollte schon lange ein Freizeit-Orgelbauprojekt für meinen Wintergarten werden. Dort liegt sie jedoch aus Zeitmangel seit Jahren in Einzelteilen herum. Heute ging es einmal wieder ein kleines Stück voran mit ihrem Motorengebläse. Ich habe alles zerlegt und gereinigt. Muff und sonst etwas von 100 Jahren wurde hinausgefegt. Der Tag ist um, das Gebläse, noch in Einzelteilen, aber nun blitzesauber und lackiert. Ein Hoch auf die Heimwerkerei, ein Orgelbauer hätte mir erklärt: Herr Pumpa, das wird teuer…

Zum 9/8 Bach gesellt sich nun ein Vierne-Scherzo dazu. Aber die vielen Noten wollen irgendwie noch nicht in die Reihe. Waren ein großer Bach und ein Vierne vor 20 Jahren einfacher? Gewiss nicht. Ich weiß, Herr Pumpa, sie haben studiert und Orgelspielen ist ja auch so einfach wie Zeitung lesen. Wie gut, dass mein Aluhut mich beschützt und beschirmt. Herrlich. Aluhut tut gut. Piep, piep.

Habe drei Wochen Gottesdienstbeurlaubung bekommen. In der Stadtkirche findet fast einen Monat lang nichts mehr digital statt, etwas seltsam.

Es wächst das Heimweh zu meinen Chören.

6.5.2020

Nach einigen dienstlichen Dingen, darunter auch letzte Detailbesprechungen zum heiß erwarteten Leistungsverzeichnis unseres Orgelsachverständigen, gehen die Orgel-Proben munter voran. Vierne, Entrée und Scherzo, und Bach 9/8. Ein kurzer Einspieler zeigt den Probenstand des Bachs von heute. Die ersten Takte gehen jetzt schon ganz gut am Stück.

Bach 9/8 Einspieler, Probenstand 6.5.2020

 

Das waren aber erst zwei von sechs Seiten des Präludiums. Puh! Der Tag wird kommen, da wird der ganze Satz gehen…

Im Hintergrund läuft der erste Versuch, Chormusik über digitale Medien dezentral einzuspielen. Der Juniorchor bekam eine Datei mit der Klavierbegleitung und soll – jeder für sich- den Gesang einspielen. Tonmeister Jens wird dann mit der Mehrspurtechnik alles zusammenmischen. Bin sehr gespannt, ob das was wird. Falls es gelingt, werden wir die Aufnahme am 24.5.2020 in den Gottesdienst einspielen.

In den nächsten Tagen folgt das gleiche Konzept mit dem Kämmerchenchor (der weiß es nur noch nicht).   🙂

10.05.2020

Der ganz heutige Tag wurde von einer fast sechsstündigen, online Aufnahmesitzung geprägt.

Es ging darum, auszuprobieren, ob und wie man Chorstimmen jeweils einzeln so aufzeichnen kann, dass sich nach dem Zusammenschnitt ein glaubwürdiger Chorklang ergibt. Ein erschwerender Umstand war, dass ich überhaupt keinen Chor zur Verfügung hatte, sondern „nur“ einige Einzelstimmen. Nacheinander wurden drei (echte) Soprane, kein Alt, ein Tenor und ein Bass aufgezeichnet. Dafür nutzen wir ein vielspuriges Aufnahmemedium und Tonmeister Jens, der es wunderbar bedienen konnte.

Auf dieser Probeaufnahme hören sie, anders als eigentlich zu erwarten, keine Einzelstimmen, sondern einen teils vierstimmig singenden, gemischten virtuellen Chor mit 9 Sopranen, 6 Altstimmen, 6 Tenöre und 6 Bässe. Es gibt keine elektronischen Tricks. Alles ist echter Gesang. Wie war das wohl möglich?  😉

11.05.2020

Unsere Chöre dürfen zur Zeit wegen Corona nicht gemeinsam proben? Möchtet Ihr / möchten Sie in unserem virtuellen Chor mitsingen? Jeweils von zuhause aus?

Ich habe eine Unterseite eingerichtet, die über alles informiert. Klick hier

 

 

 

12.5.2020

Es ist nach zwei Uhr nachts. Wieder mal ne Nachtschicht mit Bach gemacht. Vorhin bin ich zu ersten Mal durch meinen 9/8 Satz soweit durchgekommen. Jetzt übe ich tatsächlich, mit Unterbrechungen, einen Monat daran. Bis alles wie selbstverständlich geht, wird es weiter dauern. Anstatt das Stück jetzt auf Biegen und Brechen für einen Gottesdienst hinbringen zu müssen und es dann wieder zu vergessen, wie zuvor das G-Dur, erlaubt die verordnete Gottesdienstlosigkeit nun eine Konzeptänderungen.

Heute habe ich den nächsten Bach-Brocken angefangen, das e-moll, BWV 548. Und zwar habe ich mit der Fuge angefangen, die mit dem chromatischen Thema und dem Tonleitergerenne. Beide Werke werden überschneidend weiterlaufen, dass ich nicht nur wieder die nächsten 4 Wochen nur an dem neuen Stück herumbuchstabieren muss, sondern dass das 9/8 weiter heranreifen darf. Vielleicht läuft der Rückblick auf das G-Dur Ding ja auch. Für Vierne war heute leider keine Zeit. Gut tut meinen Muskeln und Sehnen das notwendige lange Üben immer noch nicht. Aber von nichts kommt nichts.

Bach Probenstand 12.5.20

 

12.05.2020 (morgens)

Mein Kollege schreibt:

„mittlerweile sind Chöre und andere „atmungsaktive Ensembles“ sogar in einer Verordnung des Landes NRW genannt und das Proben ausdrücklich untersagt:
“Proben in atmungsaktiven Fächern (insbesondere Gesang, Blasinstrumente) dürfen bis auf weiteres nicht in Gruppen (Chor, Ensemble, Orchester) durchgeführt werden.” (Quelle: Verordnung des Landes NRW zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 (Coronaschutzverordnung – CoronaSchVO) In der ab dem 11. Mai 2020 gültigen Fassung, 
Ich halte das nebenbei für eine richtige und wichtige Entscheidung.“
Das ist sehr schade für unsere Ensembles. Umso mehr sollte sich jetzt ein Aufwind für unseren virtuellen Chor ergeben. Da liegen erst zwei Anmeldungen vor. Aber kommt noch.
26.5.2020
Gott hat uns Gaben geschenkt, die uns Dinge ermöglichen. Dem einen mehr, dem anderen weniger für dies oder das. Dazu gab er uns Klugheit und Fleiß, verteilt wie Kiesel und Sand an einem Strand. Damit nichts davon herunterpurzelt, so stelle ich mir gerade vor, gab er uns einen passenden Eimer dazu, in dem wir alles aufbewahren und mit uns herumtragen sollen. Dann haben wir es immer parat.
Genau, sagt einer. Kenn ich, das ist die Bibliothek des Lebens. Dort steckt alles Wissen, alles Lernen drin. Und wie praktisch: Du nimmst, wenn es mal passt, einfach eines deiner Lebensbücher heraus und schon ist sogar alles Abgelegte wieder präsent und vorführbar.
Irgendwie stimmt das natürlich so nicht ganz. Wer kann sich noch an alle Inhalte seiner Prüfungen erinnern? Gerade übe ich z.B an einem neuen großen Orgelstück. Fleiß, Klugheit, Begabung, Würdentitel, jaja, irgendwie sind das Grundvoraussetzungen. Ausreichen tut das nicht, um das Werk zu können. Das merke ich jeden Tag beim Üben. Geschenkt sind nur die Hände, um eine Schaufel zu führen, die den Eimer befüllen soll. Aber was ist, wenn das nötige Werkzeug, die Schaufel fehlt?
Etwas anders wurde noch nicht gesagt: Der Eimer des Wissens und Könnens hat leider ein Loch! Durch dieses Loch rinnt langsam aber unaufhörlich, alles was man jemals hineinfüllte in einem feinen Strahl wieder hinaus. Und schlimmer noch, was gestern noch ein kluger Kiesel war, verschleift sich, bis nur noch kleine Körnchen übrig bleiben.
Als ich mich im März, Covid-19 bedingt, nach Jahren wieder an eine Orgel setzte, war mein Erschrecken groß. Mein Eimer des Organistenwissens war sogut wie leer, sein Inhalt aufgebraucht. Ganz unten lag ein Zettel auf dem stand: Eimer leer, setz dich an dein Instrument. Übe, jetzt oder nie!
So kommt mir jede Stunde, die ich seitdem mit Üben an einem wertvollen Musikstück verbringe vor, als würde ich neue Kiesel in den Eimer füllen. Je klüger und schwerer die Musik ausgedacht ist, desto mehr und schönere Steine kommen in den Eimer, wenn es dann mal begriffen ist.
Ich merke aber auch, dass viele andere Musik des täglichen Gebrauches nur feiner Sand ist. Das Triviale rieselt besonders gut aus dem Eimer, denke ich, nichts versperrt ihm den Weg. Daher sagt man wohl auch, man ließe sich von Musik „berieseln“? Deswegen ist es nötig, gerade jetzt in der Coronazeit, jedoch aber immer, sich einen großen „Brocken“ vorzunehmen. Diese Brocke sehen sicher für jeden anders aus. Wenn man den Brocken bezwungen und in seinen Eimer gehievt hat, dann hält er auch ein bisschen vor, so hoffe ich wenigstens.
Leider haben so wenige Menschen dafür Verständnis, dass ein Musiker Zeit für diese Brocken benötigt. Wenige Menschen haben dafür Verständnis, dass jeder Musiker ein geeignetes und scharfes Werkzeug für seine Arbeit braucht. Eine gute Geige oder eben auch eine gute Orgel. Einem Nicht-Musiker mag das egal sein, unnötig und viel zu teuer vorkommen. Für ihn selbst mag das stimmen, aber weiß er auch, was er anrichtet?

Wenn der Alltag zurückkehrt, müssen die gestemmten Kiesel dieses Frühjahrs 2020 vielleicht lange vorhalten und solange reichen, bis Wermelskirchen eines Tages wieder eine Orgel hat. Das ginge vielleicht auch, wenn nur nicht der Eimer ein Loch hätte, aus dem es ständig rieselt…

27.05.2020
Es ist nun eine Zeit lang still in diesem Blog geworden. Gar nicht deswegen, weil es nichts zu berichten gab, sondern im Gegenteil, es passierten so viele Dinge, dass keine Muße zum Schreiben blieb.
Sehr im Vordergrund standen die Vorbereitungen zu Einzelaufnahmen von und mit Chorsängern, die an anderer Stelle dieser Homepage und in Onlinegottesdienstes teils schon Verwendung fanden oder in neuen Formen noch finden werden.
Natürlich haben wir darüber beraten und gesprochen, wie und wann die Pränzenzchorarbeit wieder stattfinden könnte und welche bereits terminierten Projekte überhaupt realisierbar sein werden. Das alles ist schwierig vorherzusagen.
Große Sorge machen mir die nun wieder angesetzten Präsenzgottesdienste, weil das Instrumentenproblem „Interimsorgel“ seit fast drei Jahren nicht gelöst wurde. Ein Klavier für einen Organisten ist wie ein Fahrrad für einen Spediteur. Damit kann er in seinem Beruf nicht viel anfangen. Dem Musiker sein Instrument vorzuenthalten, raubt ihm die Seele und die Möglichkeiten sich auszudrücken. Warum gibt man dem LKW-Fahrer den man für das LKW-Fahren engagiert hat, nicht ein Handwerkszeug, damit er arbeiten kann?
Ein Lösungsansatz zeichnet sich frisch in dieser Woche ab, weil die Hausleitung und ich eine finale Orgel-Idee entwickelt haben, nachdem über Jahre alle eingereichten Vorschläge abgelehnt worden sind. Es geht nun um die Beschaffung einer Orgelsimulationseinrichtung für die Stadtkirche für die Zeit, bis die „echte Orgel“ wieder da ist. Natürlich fällt diese Lösung schwer, denn ein Flugsimulator ist kein Flugzeug. Immerhin aber kann man damit trainieren. Und ich sehe im Moment nicht Monate, sondern weitere Jahre der Notwendigkeit für einen Ersatz. Bezüglich der Hauptorgel ist, Stand heute, meines Wissens noch immer Wesentliches ungeklärt, wenn auch in Bewegung.
Freitag ist Sitzung. Sollte die praktikable „Simulator“-Idee erneut an einer Ablehnung scheitern, so wüsste ich nicht mehr, woher noch aus den eigenen Reihen eine Lösung kommen sollte. Es bleibt eine abwartende Hoffnung, verbunden mit Unruhe und einem schlechten Schlaf.
30.05.2020
Gestern Abend fand der erste Präsenzgottesdienst zum Zweck der Einführung des Presbyteriums statt. Für  mich war es ein seltsames Gefühl, die Osterkerze erst jetzt zum ersten Mal wahrzunehmen. Um mich herum vermummte Gesichter, meines natürlich auch. Die Brille beschlägt, Noten verschwinden hinter einer Nebelwand. Dennoch: Es gab echte Menschen und nicht nur deren elektronische Abbilder im Bildschirmformat.
Die Nachricht kam, dass die beantragte E-Interimsorgel genehmigt wurde. So besteht jetzt wieder eine reale Perspektive, das Orgelspiel zu trainieren und zu pflegen, bis eines Tages die „richtige“ Orgel kommt. Das erfreut mich sehr, nach der langen Durststrecke.
Anhand des Simulators lassen sich vor allem auch Klangfarben, die die spätere Orgel bekommen wird oder bekommen sollte, ausprobieren und vorführen und deren Sinn anschaulich zu erläutern.
Bestimmt werde ich die Unterseite „Instrumente-Interimsorgel“ bald aktualisieren und dort von den Erfahrungen mit der neuen digitalen Orgelsimulation berichten.
 31.5.2020 Pfingsten
Am frühen Morgen tauchte der Pfingstgottesdienst dann doch noch rechtzeitig in der Mediathek auf. Dieses Mal im Haus Eifgen. Gar nicht so schlecht, die Atmosphäre dort vor dem schönen Erkerfenster. Das Konzept wird immer detailreicher und bunter. Toll, die vielen Mitwirkenden, wie man auch im Abspann staunend lesen kann. Es lohnt ein zweites Anschauen, welches ja live überhaupt nicht möglich wäre.
Am kommenden Freitag soll die E-Orgel geliefert werden. Nach intensivem Hören und Lesen im Internet bin ich gespannt, zu welchem klanglichen Ergebnis die gewählte plug & play Lösung kommen kann. Also hinstellen, Stecker rein und los. Das ist nicht einmal als Vorwurf gegen die Elektronenorgel gemeint. Mehr als Plug & Tune & Play hätte es auch bei jeder von uns gemieteten Interimspfeifenorgel nicht gegeben. Die letzte, die davon im Gespräch war, stammte aus einem Schweizer Studierzimmer. Nie und nimmer geeignet, unsere Kirche adäquat zu beschallen, geschweige denn, klangliche Abwechslung zu bieten. Genauso wenig geeignet schien mir eine angebotene englische Orgel. Sie war imposant in einem schönen aber so großen Gehäuse untergebracht, dass man sie nicht unter die Empore bekommen hätte. Leider kam nichts raus aus dem Ding. Sie war so zart, dass sie mit ihrer Klanglichkeit besser in ein Zimmer gepasst hätte. Die einzige Orgel, die kompakt war und klanglich gepasst hätte, wurde leider unbesehen von „Fachleuten“ verworfen.
Moderne E-Orgeln des nunmehr angeschafften Typs sind „intonierbar“. Das bedeutet, dass man mit einem Laptop jeden Ton mit einigen Parametern einzeln an den Raum anpassen kann, Lautstärke, hell/dunkel, Vorläufertöne etc. Nicht schlecht, bei geschätzten 4000 Tönen. Mal abgesehen davon, dass diese Arbeit nicht der Spediteur übernehmen könnte, sondern ein Profi ausführen müsste, würde schon eine grobe Anpassung an den Raum vermutlich einige Tage oder mehr beanspruchen. Denn immer dort, wo Können und Geschmack ins Spiel kommen, kostet es natürlich auch Geld.
Hier können Sie sich einmal anhören, was ich meine. Die vorgeführte Orgel sticht klanglich weit über das hinaus, was sich sonst so im Netz tummelt. Sie ist bei nur zwei Manualen übrigens ziemlich genauso teuer, wie das von uns erworbende Instrument und wäre in der vorgeführten Klanglichkeit nur in UK erhältlich.
Eine Schallemissionsmessung im Ladenlokal eines Händlers ergab bei unserem Neuerwerb in einem Meter Abstand, also genau an der Sitzposition des Organisten, 105 dB/A. Ein sehr stolzer Wert! Diese Lautstärke dürfen heutzutage längst nicht mal mehr Pressluftwerkzeuge haben und ein fröhlicher Motorradfahrer, der mit dieser Lautstärke durch die Gegend knattert, würde aus dem Verkehr gezogen und seine Maschine stillgelegt. Fazit, die E-Orgel kann, rein Lautstärke bezogen, vermutlich mehr als genug für unsere Kirche. Empfohlen wird von Fachleuten jedoch immer ein externes Soundsystem, damit der Klang ohne qualitative Einbußen raumbezogen eingestellt werden kann und der Organist dabei nicht ertaubt. Auf der anderen Seite, live im Raum hören und beurteilen können wir die neue Orgel erst ab Freitag. Vielleicht wird alles ja so genügen, wie es ist. Spannend!
1.6.2020
Heute verstarb mit lautem Knall meine Elektronenorgel JOHANNUS 4090, die mir in Coronazeiten ein treuer Begleiter gewesen ist. Rest in Peace!
Also wieder Klavier… Der alte Plunder von vor 100 Jahren hält wenigstens.
29.06.2020
Seit der letzten Meldung hat sich einiges verändert. Wichtigste Neuerungen: Wir haben seit dem 7.6.2020 wieder Präsenzgottesdienste eingeführt und es gibt seitdem eine Interimsorgel in der Kirche. Der Kirchenraum ist seit dem Tode meiner privaten E-Orgel mein alleiniges „Arbeitszommer“ ohne PC. Das hat einen nachhaltigen Einfluss auf meinen Tagesablauf. Nunmehr „lebe“ ich mehr oder weniger in der Kirche. Insofern kam es bislang auch nicht mehr zu kleinen Randnotizen aus der Arbeit, da in der Kirche kein PC steht.  🙂 Dank der sommerlichen Wärme und gelegentlichen Besuchern ist es ein schöner Arbeitsplatz.
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