Das Ballett von Bierenbach

Das Ballett von Bierenbach…

Über all die schönen Sachen,
die hier so richtig Freude machen,
wurde dem verwöhnten Chor
berichtet im Gedicht davor:
Stolze Bäume, grüne Auen
konnte überall man schauen.
Ob vom Wege oder Zimmer,
grün war eigentlich es immer.

Das Haus war ja so richtig wohnlich,
gekonnt die schlichte Architektonik.
Kurz, man konnte es aushalten,
Geist und Seele frei entfalten.

Probe reihte sich an Probe,
stets die lässige Garderobe.
Nach Reginas Atemstücken
blieben bei den Männern Lücken.

Sie zogen in den Tagungsraum
mit Johannes, aus der Traum
vom gemischten Kirchenchor
!
Geteiltes Training, das geht vor!

Doch am Abend gab´s die Wende,
neuer Wind fuhr ins Programm,
als eine Staffel schöner Mädchen
geordnet durch die Türe kam.

Schwarz gestylt, auch schwarz der Hut,
tanzten sie in Formation,

sangen dabei fesche Verse,
alle Mädchen gleicher Ton.

Die Männerhälse wanden  sich
hin zu diesem harten Kern,
das Publikum, es war begeistert,
hatte den Verein gleich gern.

Margret spielte das Klavier,
die Beine hoben sich gekonnt; (nicht die von Margret!)
und am Ende saß der Dichter
eng dabei und voll besonnt.

Die Damen zeigten ihm mit Gesten
und Tönen, wie ein Dichter leidet,
wenn nicht eine von den Musen
sich zu einem Kuss entscheidet

Statt dessen kriegt´ er einen Orden,
Martina hat ihn schön gebrannt.
Brigitte musst´ ihn überreichen.
Arbeitsteilung, anerkannt!

So ist die harte Wirklichkeit:
Er sitzt schwitzend, grübelnd da,
um endlich aufs Papier zu bringen,
wie das alles einmal war.

Doch dann fällt ihm ein Lächeln ein,
das eine Muse ihm hinsandte
,
als er noch in Gedanken ging,
das Werk in ihm unfertig brannte.

Es war so wie ein süßer Kuss,
der den Knoten löste.
Jetzt
er plötzlich schreiben muss,
auch wenn er lieber döste.

Das Auge nimmt das meiste wahr,
nicht viel die andren Sinne.
Ein Mädchenlächeln sehr oft reicht,
dass der Gedanke rinne!

Diesmal war nun alles anders:
Die Mädchen ihn umstanden.
Er braucht´ sie  nur ans Herz zu drücken,
die Verse zu ihm fanden.

Jetzt sagen sich die zarten Frauen:
Ach, wie einfach ist das Alles:

Nur mal lächeln, er kapiert es,

braucht noch nicht mal etwas Pralles.

Nun einmal langsam, liebe Muse,
küssen
kann man ab und zu.
Ab nächstem Mal machst sonst Du se,

die Verse mein´ ich: Augen zu!!!

Hans Vielhauer 12.08.2008

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